Georg Magirius... und seine Bücher |
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Sammelband |
Kurzbeschreibung: Pilgern ist "in", heißt es. Im Ursinn des Wortes ("Fremdling sein') bedeutet es das Gegenteil, nämlich: Der Mensch macht Outdoor-Erfahrungen, verlässt vorgegebene Räume, geht ins Freie und kann sich dann als "out" erleben. Dabei kann man aufmerksam werden für sich, für andere, die Natur und Gott.Das Buch versammelt neue und traditionelle Gebete, Meditationen und Segensworte zum Pilgern, die wichtigsten Bibelstellen zum Thema und bietet Platz für eigene Eintragungen. Handlich, im Taschenformat, sehr leicht: 100 g. Mit einer Erstveröffentlichung von Georg Magirius, von dem u.a. die Pilgerbücher "Schritt für Schritt zum Horizont. Pilger-Werkbuch", "Mystische Orte" und "Frischer Wind auf alte Wegen" erschienen sind. Leseprobe: Georg Magirius: "Geheimnisvolle
Begleiter"
(...)
Es
sind treue Begleiter, aber keine Menschen. Auch ist unter ihnen kein
Hund. Es handelt
sich bei ihnen gewiss auch nicht um Boten Gottes. Obwohl: Gott
lässt sich natürlich
umgekehrt auch wiederum nicht vorschreiben, wie er sich bemerkbar
macht. Im
Heiligenkalender stehen sie jedenfalls nicht. Auch ist es nicht so,
dass sie
mich unablässig begleiteten. Mal ist keiner bei mir, dann
einer, meist
sind es gleich mehrere. Einige dieser in der Regel unbeachteten
Zeitgenossen
gehen eine Zeit lang mit, bleiben dann zurück. Neue gesellen
sich dazu. Mitunter
ist einer sogar mehrere Tage auf dem Weg mit mir. Das
alles
geschieht von selbst, ich muss dafür nichts tun.
Diese Weggenossen sind auch
nicht zu spüren, sie machen sich fast nie bemerkbar. Nur ab
und zu lässt sich einer
hören, indem er einen Kratzlaut von sich gibt. Gleich aber ist
es wieder ruhig.
Nur wenn das Kratzen immer wieder kommt, lasse ich den
Geräuschemacher auf dem
Weg zurück, wo er augenblicklich in ein Schweigen
fällt, das zufrieden wirkt. Gewöhnlich
aber ist das das Geheimnisvolle an ihnen: Dass sie beim
Gehen nicht einen Laut von sich geben. Sie machen keinen Lärm,
obwohl sie nicht
anders als Autos und Züge in Bewegung sind. Sie und ich: Wir
gehen in
demselben, einem wunderbar gleitenden Rhythmus. Das wirkt so
harmonisch,
dass alle unsere Schritte zusammengenommen an einen vollendeten Tanz
erinnern. Dennoch
verschmilzt keiner dieser Begleiter mit dem Pilger. Sie verlieren auch
nicht an
Kontur, sondern bleiben ganz sie selbst. Es ist eine Vereinigung auf
Zeit, die
aus der Freiheit geboren ist. Ich weiß noch nicht einmal,
wann genau wir uns finden
und wann wir wieder auseinander gehen. Doch
jeder
von ihnen hat den Mut, seinen angestammten Platz von einem Moment auf
den
anderen sein zu lassen, um in Bewegung zu kommen. Diese Begleiter sind
geheimnisumwittert.
Dennoch lassen sie sich in bestimmten Augenblicken sehen, nur nicht
beim Gehen
selbst. Wenn der Wanderer jedoch Pause macht oder am Ziel angekommen
ist, zieht
er die Schuhe aus. Dann ruhen auch sie, die mit ihm unterwegs gewesen
sind:
Kleine, oft winzige Steinchen, die gerade so groß sind, um im
Profil der
Gummisohle einen Platz zu finden (...)
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Georg Magirius
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