Kurzbeschreibung:
Verwinkelt,
geheimnisvoll und sinnlich: In Franken gibt es viele Orte, die
Weihnachtsfreude hervorrufen. Dabei sind es nicht allein
Schlösser, Kirchen oder Weihnachtsmärkte, die
adventlich
stimmen.
Der
fränkische Advent zeigt sich ebenso auf urigen Waldpfade,
zwischen
endlos wirkenden Rebenreihen, an still verträumten
Winterweihern,
in Lebküchnereien ohne Onlineshop, in Seitentälern
bei
Schafen, vernebelten Burgruinen, stillen Weindörfern,
Marienkapellen, Grotten, Dorfgasthäusern, Schneelandschaften,
versteckten Parks und beim Anblick faszinierend verwinkelter
Fachwerkhäuser.
Die
stimmungsvollen Fotos, unterhaltsamen Texte und besonderen Tipps laden
ein, sich Weihnachten Schritt für Schritt anzunähern
und die
Orte selbst aufzusuchen.
Pressestimmen:
"Im Grunde zeigt Georg Magirius, wie wenig dazugehört, die Schönheit des Daseins wieder zu spüren." Ralf Julke, Leipziger Zeitung
"Intimes über Franken." Theodor Geus, Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Den weihnachtlichen Trubel lässt der Autor zumeist außen vor. Ihm
sind die einsamen Feldwege und Waldpfade lieber, wo die Gedanken zur Ruhe kommen können." Susanne Hasenstab, Spessart
"Das Gehen fasziniert Magirius. Gehen im eigenen Tempo." Sabine Schömig, Main Echo
"Eine originelle Mischung aus Reiseführer, philosophischer Betrachtung und trockenem Humor." Antje Schrupp, EFO-Magazin
"Mainfranken
ist für Georg Magirius "Mein Franken'. Er spürt der
Schönheit und Stille dieser Landschaften und Orte nach." Otto
Ziegelmeier, Theology.de
"Schon nach dem Lesen der ersten Seiten
möchte man alles liegen lassen und glatt aufbrechen." Andreas Steffel, Leiter der Erwachsenenbildung Bad Mergentheim
Leseprobe:
Ort 18: Marktbreit
Freche Winkel
Wer den Malerwinkel
in Marktbreit fotografiert, kann zwischen mehreren, eigens in der Mauer
angelegten Fotobuchten wählen. Oft wurde die Ansicht gemalt, reist als
Postkarte um die Welt. Nur warum gilt der Malerwinkel als romantisch? Weil er nicht
dem Gesetz des rechten Winkels folgt. Während in großen Städten der Kasten als
Wohnform eine traurige Blüte erlebt, leugnen die drei zusammengefügten Häuser
das Schmale, Schiefe und Verwinkelte nicht.
Im Malerwinkel
ist ein Museum. Jedes Jahr im Advent wirft eine Ausstellung einen frischen Blick
auf Weihnachten. Ist der Glanz des Festes in Schwarz-Weiß darstellbar?, heißt
es dann etwa. Antwort gibt die Silouhettenkunst der Scherenschneiderin
Irmingard von Freyberg, die im nahen Sommerhausen lebte. Auch Tolkien, Autor von
„Herr der Ringe“, fand Beachtung. Denn als Weihnachtsmann vom Nordpol verfasste
er Weihnachtsbriefe an seine Kinder.
Eine
originalgetreue Reproduktion des Urmanuskripts des Struwwelpeters war ebenfalls
im Malerwinkel zu Gast. Heinrich Hoffmann suchte 1844 vergeblich ein Weihnachtsgeschenk
für seinen Sohn. Also dichtete und zeichnete er die Urschrift des späteren
Welterfolgs, die übrigens das Nürnberger Nationalmuseum aufbewahrt. Das Buch
handelt von Kindern, die zündeln, in den Himmel schauen und sich endlos Haare und
Nägel wachsen lassen. Nur braven Kindern bringe das Christkind etwas, mahnt
Papa Hoffmann in dem Buch. Trotzdem erntete er Kritik, weil Kinder auf Gedanken
kommen könnten, die sich dem Gesetz des rechten Winkels widersetzten. In der 100.
Auflage lässt der Autor den Struwwelpeter sagen: Eine Kur sei ihm verschrieben
worden! Doch vergeblich: „Ich bleib der Bursch, der ich war.“
Das passt
zu Marktbreit, das sich eine Vielfalt an Formen bewahrt. Das Schloss zeigt
Voluten, gekrönt von einer geometrischen Form, die in Erinnerung rufen kann,
dass auch die Christbaumkugeln sich dem Gesetz des rechten Winkels widersetzen.
Und oberhalb von Markrtbreit nehmen sich unzählige Schlehenbeeren und
Hagebutten die Freiheit, ihre Süße nicht ins Eckige zu zwingen.
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