Georg Magirius... und seine Bücher |
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Sammelband |
Kurzbeschreibung: Was vor wenigen Jahren noch ein schlechtes Gewissen verursachte, scheint zum Gebot der Stunde geworden zu sein: Stolz – Geiz – Neid – Zorn – Wollust – Völlerei – Trägheit. Die in den sieben Todsünden angesprochenen Einstellungen sind gesellschaftsprägend geworden, was nachdenklich macht. Als moderne Tugenden entwickeln sie eine Kraft, die auch heute noch “ums Leben bringen” kann. Georg Magirius widmet sich der Todsünde des Zorns und befragt einen Mobbingforscherin, einen theologischen Wutverteidiger, einen Fußballtorwart-Experten und den Kabarettisten Gerhard Polt. Der Beitrag von Georg Magirius im Hessischen Rundfunk: ZornEine Todsünde als moderne Tugend, hr2-Kultur >>> lesen
Leseprobe: (...) Mag es auch uncool sein, wütend zu werden, so lässt der Zorn sich doch nicht übergehen. Er staut sich an, wird vertagt, wechselt das Gesicht und entfaltet sich vielleicht auf eine Weise, die als direkte Wut gar nicht mehr erkennbar ist. An seine Stelle können verdeckt-verschleppte Aggressionen treten. Der Zorn bricht nicht mehr heraus, sondern wird mit genauer Überlegung eingesetzt. Diese hintergründigen Formen werden gesellschaftlich häufig toleriert, als notwendig oder hilfreich angepriesen. Dabei können sie das Leben mehr gefährden als das unmittelbare Zorngefühl. Diese Sichtweise berührt sich mit der ursprünglichen Idee der Todsünden, wie sie in der offiziellen römisch-katholischen Moraltheologie noch heute zu finden ist. Ihr zufolge ist das spontan geäußerte Zorngefühl selbst noch nicht die tödliche Sünde. Es gilt als Neigung, als eine Wurzel, aus der viele verschiedene Sünden wachsen können. Zur tödlichen Sünde wird der Zorn, wenn er freiwillig, überlegt und bei vollem Bewusstsein eingesetzt wird. Das Zorngefühl selbst muss noch nicht lebensgefährlich werden. Es kann sogar befreien und dem Leben Farbe geben. “Schimpfen ist wunderbar”, sagt der Kabarettist Gerhard Polt. ”Das eignet sich enorm, um angestaute Wut loszuwerden. Nur werden Leute, die gut fluchen können, immer seltener. Wenn man das aber beherrscht, ist das fast schon eine Kunst.” (…)
Rechzeitig
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Georg Magirius
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Main |